Die ultimative Checkliste zur Barrierefreiheit

Was ist Webzugänglichkeit und warum ist sie heute nicht verhandelbar
Machen Sie Ihre Website für alle zugänglich, einschließlich Menschen mit Seh-, Hör-, Mobilitäts- oder kognitiven Beeinträchtigungen. Barrierefreiheit gewährleistet, dass Benutzer ohne Maus navigieren, Bildschirmlesegeräte verwenden und Funktionen auf jedem Gerät nutzen können.
Mit über 1,3 Milliarden Menschen (16% der Welt), die mit Behinderungen leben, geht es nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch darum, Ihre Marke zukunftssicher zu machen und ein breiteres Publikum zu erreichen.
Wer braucht eigentlich eine barrierefreie Website? Die Antwort könnte Sie überraschen
Barrierefreiheit kommt allen zugute, von blinden, tauben, mobilitätseingeschränkten und neurodiversen Benutzern bis hin zu älteren Erwachsenen, mobilen Benutzern und Personen mit vorübergehenden oder situativen Einschränkungen. Funktionen wie Untertitel, lesbare Schriftarten, Tastaturnavigation und Alternativtext verbessern die Erfahrung für alle.
Im Jahr 2025 ist inklusives Design unerlässlich: Über 96% der Top-Websites fallen bei grundlegenden Barrierefreiheitsprüfungen durch (WebAIM) und schließen Millionen aus. Barrierefreie Websites ziehen mehr Besucher an, verbessern das SEO und erschließen das 8 Billionen US-Dollar schwere globale Ausgabepotenzial behinderter Benutzer (The Valuable 500).
Die Zugänglichkeit Ihrer Website schafft Vertrauen, fördert die Interaktion und macht Ihre Marke zukunftssicher. Es ist sowohl die richtige Wahl als auch kluges Geschäft.
Warten Sie nicht auf eine Klage, um sich um Barrierefreiheit zu kümmern
Die rechtliche Einhaltung ist ein wichtiger Motivator für die Webzugänglichkeit. In den USA gilt der Americans with Disabilities Act (ADA) auch für Websites, insbesondere für Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen für die Öffentlichkeit anbieten. Andere globale Gesetze sind:
- EN 301 549 (Europäische Union)
- Accessibility for Ontarians with Disabilities Act (AODA)
- UK Equality Act 2010
Für ein tieferes Verständnis von ADA, WCAG und anderen Anforderungen besuchen Sie unser Compliance Hub.
Nur im Jahr 2023 wurden mehr als 4.600 ADA-Webzugänglichkeitsklagen vor Bundesgerichten eingereicht (HubSpot User Content). Die Mehrheit der Beschwerden richtete sich gegen Einzelhandels-, Gastgewerbe- und Bildungswebsites.
Zugänglichkeit ist nicht mehr optional; in vielen Bereichen ist es Gesetz.
Die 4 wichtigsten Zugänglichkeitsprinzipien, denen jede Website folgen muss
Die Webzugänglichkeit basiert auf einem Rahmen von vier Leitprinzipien, die als POUR bekannt sind. Der Rahmen wird von den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) definiert, dem weltweiten Standard für digitale Zugänglichkeit.
Jedes Prinzip gewährleistet, dass Ihre Website von Menschen mit verschiedenen Arten von Behinderungen genutzt werden kann.
- P – Wahrnehmbar: Inhalt sollte sichtbar oder hörbar sein. Fügen Sie Alternativtext hinzu, halten Sie den Farbkontrast ein und bieten Sie Untertitel/Transkripte.
- O – Bedienbar: Verwendbar ohne Maus. Aktivieren Sie vollen Tastaturzugriff, klare Fokusindikatoren und vermeiden Sie Fallen.
- U – Verständlich: Leicht zu lesen und zu navigieren. Verwenden Sie einfache Sprache, konsistente Menüs und hilfreiche Fehlermeldungen.
- R – Robust: Kompatibel mit unterstützenden Technologien auf allen Geräten. Verwenden Sie sa
Diese vier Prinzipien bilden das Fundament für die Einhaltung der WCAG (W3C, WCAG 2.2) und unterstützen Sie dabei, jede Barrierefreiheitsentscheidung zu treffen.
Semantisches HTML und ARIA: Ihr Code ist wichtiger, als Sie denken
Die richtigen HTML-Elemente machen Inhalte deutlich zugänglicher, besonders für Screenreader-Nutzer.
Semantisches HTML bedeutet:
- Verwenden Sie <nav> für Menüs.
- Verwenden Sie <header>, <main> und <footer> für das Layout.
- Verwenden Sie <button> statt klickbarer <div>-Elemente.
Diese Elemente geben Ihrer Seite Struktur und erleichtern assistiven Technologien die Interpretation.
ARIA (Accessible Rich Internet Applications) ergänzt semantisches HTML, wenn native HTML-Elemente nicht ausreichen. Verwenden Sie ARIA, um:
- komplexe Widgets zu beschriften,
- dynamische Inhalte anzukündigen,
- Rollen, Zustände und Eigenschaften zu beschreiben.
Wichtig: ARIA sollte ergänzen, nicht ersetzen. Falsch eingesetztes ARIA kann die Barrierefreiheit verschlechtern. Beginnen Sie immer mit sauberem, semantischem Code und setzen Sie ARIA nur gezielt ein (MDN ARIA Guide)
Barrierefreiheitsstandards und Richtlinien, die Sie kennen müssen
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), veröffentlicht vom W3C, legen weltweit gültige Standards für barrierefreie Websites fest. Die neueste Version, WCAG 2.2 (Okt. 2023), enthält Aktualisierungen wie sichtbare Fokus-Indikatoren, Alternativen für Drag-and-Drop, konsistente Hilfsoptionen und Mindestgrößen für Touch-Ziele.
WCAG basiert auf den POUR-Prinzipien: Wahrnehmbar (Perceivable), Bedienbar (Operable), Verständlich (Understandable), Robust (Robust). Die Konformitätsstufen sind:
- A — grundlegende Anforderungen
- AA — Branchen- und Rechtsstandard
- AAA — höchste, selten erreichte Stufe
Detaillierte Informationen zu WCAG finden Sie hier: WCAG Barrierefreiheitsleitfaden
ADA, Section 508 und internationale Barrierefreiheitsgesetze
Im Kontext der digitalen Barrierefreiheit gibt es neben den WCAG viele regionale oder lokale Antidiskriminierungsgesetze. Abhängig von Ihrer Zielgruppe oder Ihrem Geschäftstyp können Sie gesetzlich zur Einhaltung verpflichtet sein.
Zu den wichtigsten geltenden Gesetzen gehören:
Vereinigte Staaten
- Americans with Disabilities Act (ADA): Verlangt, dass Unternehmen und öffentliche Websites gleichermaßen zugänglich sind. Title III war die Grundlage für Tausende von Klagen im Bereich der Web-Barrierefreiheit.
- Section 508 des Rehabilitation Act: Gilt für Bundesbehörden und Auftragnehmer. Erfordert mindestens die Einhaltung von WCAG 2.0 AA.
Europäische Union
- European Accessibility Act (EAA): Gilt für wiederaufbereitete Teile (E-Commerce), Banken, Transport sowie öffentliche Websites und Apps. Der EAA basiert auf EN 301 549, das die WCAG widerspiegelt.
- EU-Web-Accessibility-Richtlinie: Gilt nur für öffentliche Websites und Apps.
Kanada
- Accessible Canada Act (ACA): Gesetz auf Bundesebene, das digitale Barrierefreiheit erfordert.
- AODA (Ontario): Alle öffentlichen und privaten Organisationen müssen mindestens WCAG 2.0 Level AA für digitale Inhalte erfüllen.
Vereinigtes Königreich
- Equality Act 2010: Betreiber müssen angemessene Anpassungen vornehmen, um gleichwertige digitale Dienste für Menschen mit Behinderungen anzubieten. Regierungsstellen müssen WCAG Level AA einhalten (unter den Public Sector Bodies Accessibility Regulations 2018 gilt sogar ein höherer Standard).
Erfahren Sie mehr in unserem ADA: Fortgeschrittener Leitfaden für Barrierefreiheit und inklusives Website-Design, um mehr über ADA-Compliance zu erfahren.
Warum diese Standards wichtig sind
Die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards geht weit über die Vermeidung rechtlicher Probleme hinaus. Sie sorgt für:
- Gleichen Zugang zu Informationen
- Bessere Benutzererfahrung für alle
- Stärkere SEO und höhere Nutzerbindung
- Zukunfssichere, skalierbare Websites
Egal, ob Ihre Website ein globales Publikum oder eine lokale Community bedient, die Ausrichtung an Barrierefreiheitsstandards ist der richtige Schritt für langfristigen Erfolg.
Häufige Barrierefreiheits-Hindernisse, die Sie noch heute vermeiden sollten
Barrieren bei der Barrierefreiheit verhindern, dass Millionen Ihre Website vollständig nutzen können. Sie frustrieren Nutzer, schränken Ihre Reichweite ein und setzen Sie rechtlichen Risiken aus. Das Beseitigen dieser Hindernisse verbessert die Benutzererfahrung, stärkt das SEO und schafft Vertrauen bei allen Besuchern.
1. Schlechtes visuelles Design
Warum es ein Problem ist: Geringer Kontrast, winzige Schriftarten oder überladene Layouts machen Inhalte für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen unlesbar. Über 4,2 Millionen Erwachsene in den USA über 40 haben einen Sehverlust (CDC).
So beheben Sie es:
- Mindestens 4,5:1 Kontrast für Fließtext einhalten
- Gut lesbare serifenlose Schriftarten verwenden (mindestens 16px)
- Farbe nicht allein zur Informationsvermittlung nutzen
- Klare Layouts mit ausreichend Weißraum beibehalten
2. Tastatur- & Navigations-Barrieren
Warum es ein Problem ist: Viele Menschen mit motorischen oder visuellen Einschränkungen sind auf Tastaturen oder Hilfsgeräte angewiesen. Wenn Ihre Website nicht vollständig ohne Maus bedienbar ist, ist sie nicht barrierefrei.
So beheben Sie es:
- Alle interaktiven Elemente per Tastatur erreichbar machen
- Logische Tab-Reihenfolge beibehalten
- Sichtbaren Fokus-Indikator bereitstellen
- Fokusfallen in Modals oder interaktiven Elementen vermeiden
3. Fehlende Untertitel & Transkripte
Warum es ein Problem ist: Ohne Untertitel oder Transkripte schließen Videos und Audios über 430 Millionen Menschen mit Hörverlust (WHO) aus, sowie alle in lauten Umgebungen.
So beheben Sie es:
- Genaue Untertitel für alle Videos anbieten
- Transkripte für Audio- und Podcast-Inhalte bereitstellen
- Audiobeschreibungen für visuelle Videoelemente hinzufügen
- Sicherstellen, dass Mediaplayer per Tastatur bedienbar sind
4. Weitere zu beachtende Barrieren
- Fehlender Alternativtext: Screenreader-Nutzer können Bilder ohne Beschreibung nicht verstehen
- Inkonsistente Layouts: Führen zu Verwirrung, besonders für Menschen mit kognitiven Einschränkungen
- Kleine Klickflächen: Erschweren die Bedienung für mobile Nutzer und Menschen mit motorischen Einschränkungen
- Zeitlimits ohne Verlängerungsoption: Können langsame Leser oder Menschen mit Konzentrationsschwierigkeiten ausschließen
Checkliste für Barrierefreiheit im Web: Was Sie 2025 wissen müssen
Eine barrierefreie Website zu erstellen, bedeutet nicht nur, Gesetze einzuhalten, es geht darum, einen digitalen Raum zu schaffen, den wirklich jeder nutzen kann.
Diese Checkliste umfasst 7 Kernbereiche, die Ihnen helfen, die Barrierefreiheit Ihrer Website zu planen oder zu verbessern. Jeder Punkt enthält praxisnahe Tipps und Beispiele für die Umsetzung.
1. Fügen Sie allen Bildern klaren, beschreibenden Alt-Text hinzu
Alt-Text („Alternativtext“) liefert eine schriftliche Beschreibung von Bildern, damit Screenreader blinden oder sehbehinderten Nutzern den Inhalt vermitteln können.
Ohne Alt-Text wird ein Bild oft nur als „Bild“ oder „Grafik“ angekündigt, was keinerlei Nutzen bringt.
Best Practices:
- Beschreiben Sie den Inhalt und die Funktion des Bildes, z. B. „Download-Button mit Pfeil nach unten“.
- Seien Sie präzise, aber knapp! Statt „Logo“ besser „XYZ-Unternehmenslogo“, wenn die Unterscheidung wichtig ist.
- Dekorative Bilder sollten einen leeren Alt-Text haben (alt=""), damit Screenreader sie ignorieren.
Beispiel:
Bild: Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an einem Laptop in einem Café
- Schlecht: „image1.jpg“
- Gut: „Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an einem Laptop an einem Café-Tisch.“
Tipp: Guter Alt-Text hilft nicht nur bei der Barrierefreiheit, sondern auch beim SEO, da Suchmaschinen Alt-Texte indexieren.
2. Machen Sie Ihre Website vollständig mit Tastatur, Screenreadern und Sprachsteuerung bedienbar
Viele Nutzer verwenden ausschließlich eine Tastatur, Screenreader oder Sprachbefehle. Menschen mit motorischen Einschränkungen navigieren z. B. nur mit Tab- und Enter-Taste.
Checkliste:
- Alle interaktiven Elemente (Menüs, Buttons, Links, Formulare) müssen nur mit der Tastatur nutzbar sein.
- Fokus-Indikatoren (sichtbare Umrandung des aktiven Elements) müssen klar erkennbar sein.
- Vermeiden Sie reine Maus-Interaktionen wie Hover-Menüs ohne Alternative.
- Testen Sie Screenreader-Kompatibilität: logische Lesereihenfolge, vollständige Beschriftungen.
Beispiel:
Ein Dropdown-Menü, das nur per Maus-Hover erscheint, bleibt für Tastaturnutzer unerreichbar, eine große Barriere.
3. Untertitel und Transkripte für Audio- und Videoinhalte bereitstellen
Multimedia darf keine Nutzer ausschließen. Untertitel und Transkripte stellen sicher, dass Inhalte für alle zugänglich sind.
Was Sie einfügen sollten:
- Geschlossene Untertitel für Live- und archivierte Videos
- Transkripte für Podcasts und Audioinhalte
- Audiodeskriptionen für visuelle, aber nicht sprachlich erklärte Szenen
Beispiel:
Ein Produktvideo ohne Untertitel ist für gehörlose Nutzer unzugänglich. Ein Transkript ermöglicht zudem schnelles Auffinden und Nachlesen.
Auch Nicht-Muttersprachler oder Menschen in lauten Umgebungen profitieren davon.
4. Führen Sie regelmäßige automatisierte Barrierefreiheits-Scans durch
Automatisierte Tools durchsuchen Ihre Website und finden Hunderte von Problemen, von fehlendem Alt-Text bis zu geringem Kontrast.
Warum das wichtig ist:
- Websites ändern sich ständig, Accessibility kann unbemerkt kaputtgehen.
- Automatisierte Prüfungen helfen, Probleme früh zu erkennen.
- Planen Sie regelmäßige Scans, um rechtliche Risiken zu minimieren.
Beispiel:
Ein neues Sidebar-Widget mit gelbem Text auf weißem Hintergrund wird vom Tool als Kontrastproblem markiert, und kann sofort korrigiert werden.
5. Kombinieren Sie manuelle und KI-gestützte Audits
Automatisierung ist hilfreich, ersetzt aber nicht menschliche Bewertung.
Manuelle Tests prüfen, ob Inhalte in der Praxis verständlich, nutzbar und technisch korrekt für Hilfstechnologien sind.
Manuelle Tests prüfen:
- Logische Überschriftenstruktur und Lesefluss
- Bedienbarkeit von Formularen und Navigation
- Funktion mit Screenreader, Eye-Tracking usw.
- Verständlichkeit von Fehlermeldungen und Interaktionen
Beispiel:
Eine KI erkennt nicht, dass eine Fehlermeldung verschwindet, bevor der Screenreader sie vorliest, ein Mensch schon.
6. Verwenden Sie hohen Farbkontrast, skalierbaren Text und gut lesbare Schriftarten
Design kann Barrierefreiheit fördern oder verhindern.
WCAG-Kontrastwerte:
- Normaler Text: mindestens 4,5:1
- Großer Text: mindestens 3:1
- Text muss bis 200 % vergrößerbar sein, ohne Layoutbruch
- Empfohlene Schriften: einfache Sans-Serif-Fonts wie Arial, Helvetica, Verdana
Beispiel:
Hellgrauer Text auf weißem Hintergrund mag „modern“ wirken, ist aber unlesbar für Menschen mit Sehschwäche. Kontrastanpassung löst das Problem sofort.
7. Machen Sie Formulare leicht ausfüllbar
Formulare sind oft der größte Frustfaktor, besonders bei fehlender Tastaturbedienbarkeit, unklaren Labels oder fehlerhaften Fehlermeldungen.
Checkliste:
- Klare, dauerhafte Beschriftungen für alle Felder
- Logische Gruppierung (z. B. Vor- und Nachname)
- Aussagekräftige Fehlermeldungen und Bestätigungen
- 100 % Tastaturbedienung
Beispiel:
Ein Spendenformular, das nach einem Fehler alle Eingaben löscht, sorgt für Abbrüche. Besser: Fehlfelder markieren, Daten behalten, Erfolg klar ankündigen.
Barrierefreiheit ist kein einmaliger technischer Schritt, es ist eine Denkweise. Jede Verbesserung steigert die Nutzbarkeit, erweitert Ihre Zielgruppe und reduziert rechtliche Risiken.
Nutzen Sie diese Checkliste regelmäßig und bleiben Sie beim Thema Accessibility am Ball.
Tools zum Testen und Prüfen der Barrierefreiheit
Sie müssen nicht raten, ob Ihre Website den Barrierefreiheitsstandards entspricht. Es gibt viele bewährte Tools, die Ihnen helfen, Ihre Bemühungen zu überprüfen und Probleme zu erkennen.
Top-Tools:
- WAVE von WebAIM: Zeigt Barrierefreiheitsprobleme direkt auf der Seite an
- axe DevTools: Chrome-Erweiterung für automatisierte WCAG-Tests
- Lighthouse (Chrome DevTools): Vergibt einen Barrierefreiheits-Score
- NVDA und VoiceOver: Kostenlose Screenreader für praktische Usability-Tests
- Access AI Audit: Erkennt sofort Compliance-Probleme und erstellt umsetzbare Berichte
Wichtig: Automatisierte Tests erfassen nur ca. 30 % der Probleme. Die restlichen 70 % müssen visuell und manuell geprüft werden.
Bei Fragen hilft das Accesstive Help Center mit Lösungen und Tipps.
Praxisbeispiele für gelungene Barrierefreiheit
Diese Websites setzen Maßstäbe:
- BBC
Setzt auf inklusive Gestaltung: semantisches HTML, hoher Kontrast, tastaturfreundliche Navigation, aussagekräftige Alt-Texte. - Apple:
Die Barrierefreiheits-Sektion auf der Apple-Website bietet eine nutzerorientierte Navigation, gut lesbares Design und sorgfältig formulierte Alt-Texte. Apple nutzt eine konsistente Nutzererfahrung (UX) über alle Geräte hinweg, um sowohl Tastaturnutzern als auch Screenreader-Anwendern ein optimales Erlebnis zu gewährleisten. - GOV.UK
Das Paradebeispiel für Barrierefreiheit: klare Struktur, verständliche Sprache, WCAG 2.1 AA-konform.
Diese Beispiele zeigen: Barrierefreiheit ist für jede Website umsetzbar und steigert Vertrauen sowie Designqualität.
Was wir aus Barrierefreiheitsklagen lernen können
Barrierefreiheits-Klagen häufen sich und zeigen klare Fallstricke:
- Domino’s Pizza (2019)
Ein blinder Nutzer konnte nicht über die Website bestellen und klagte erfolgreich. Das Oberste Gericht erlaubte die Klage unter ADA-Bestimmungen.
Lehre: Ihre Website muss mit Hilfstechnologien bedienbar sein, auch wenn es eine App gibt. - Target (2006)
Target zahlte 6 Millionen Dollar nach Sammelklage wegen fehlender Barrierefreiheit. Die Website wurde nach den Standards überarbeitet. (Quelle: The New York Times)
Lehre: Barrierefreiheit zu ignorieren kann teuer werden. Proaktive Gestaltung spart Geld.
Praktischer Einstieg in Barrierefreiheit
Barrierefreiheit funktioniert am besten, wenn sie nicht als einmalige Aufgabe, sondern als fester Bestandteil Ihres Prozesses verstanden wird. So kann Ihr Team von Anfang an inklusive Erlebnisse schaffen, anstatt Probleme später mühsam zu beheben.
So integrieren Sie Barrierefreiheit in Ihren Workflow:
- Designphase: Verwenden Sie barrierefreie Komponenten und prüfen Sie frühzeitig Farbkontraste
- Entwicklungsphase: Schreiben Sie sauberes, semantisches HTML und testen Sie mit Screenreadern
- Contentphase: Nutzen Sie einfache Sprache, klare Überschriften und aussagekräftige Alt-Texte
- QA-Phase: Testen Sie Tastaturbedienung, Formulare und responsives Design auf allen Geräten
Gerade in dieser Phase lohnt es sich, Ihre Website mit unserem Kostenlosen Barrierefreiheit Checker zu prüfen. So entdecken Sie sofort häufige Probleme und erhalten konkrete Lösungen, die Sie direkt umsetzen können.
- Launch-Phase: Führen Sie abschließende Barrierefreiheits-Checks und Nutzertests durch
Wenn Sie Barrierefreiheit in jedem Schritt Ihres Workflows berücksichtigen, schaffen Sie bessere Produkte, stärken Ihr SEO, erreichen mehr Nutzer und reduzieren rechtliche Risiken für Ihre Marke.
FAQs
Web Accessibility bedeutet, Websites so zu gestalten, dass sie für Menschen mit Behinderungen nutzbar sind, einschließlich Seh-, Hör-, Bewegungs- und kognitiven Beeinträchtigungen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben weltweit über 1,3 Milliarden Menschen mit einer Behinderung. Barrierefreie Websites gewährleisten gleichen Zugang, bessere Nutzbarkeit für alle und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) wurden von der Web Accessibility Initiative (WAI) des W3C entwickelt und basieren auf vier Kernprinzipien: Wahrnehmbar (Perceivable), Bedienbar (Operable), Verständlich (Understandable) und Robust (Robust), kurz POUR.
Ja, in vielen Ländern gibt es gesetzliche Anforderungen:
- USA: Americans with Disabilities Act (ADA), Section 508
- Großbritannien: Equality Act 2010
- Europäische Union: European Accessibility Act, EN 301 549
Nicht-Einhaltung kann zu Klagen, Bußgeldern und Reputationsschäden führen.
Testing prüft, ob eine Website die Barrierefreiheitsstandards erfüllt, mit automatisierten Tools (z. B. axe, WAVE, Lighthouse), manuellen Tastatur- und Screenreader-Tests sowie Nutzerfeedback von Menschen mit assistiven Technologien
Eine umfassende Bewertung der WCAG-Konformität einer Website, die Code-Analyse, manuelle Tests und einen priorisierten Maßnahmenplan umfasst. Audits können intern oder durch externe Experten durchgeführt werden.
Beschreibender Alt-Text für bedeutungsvolle Bilder, leere Alt-Texte (alt="") für rein dekorative Bilder und ausführliche Beschreibungen für komplexe Visualisierungen (z. B. Diagramme). Dies unterstützt Screenreader-Nutzer und verbessert die SEO.
Neben Menschen mit Behinderungen profitieren auch ältere Erwachsene, mobile Nutzer, Personen in lauten oder hellen Umgebungen, Menschen mit vorübergehenden Einschränkungen sowie Nicht-Muttersprachler. Insgesamt verbessert Barrierefreiheit die Nutzbarkeit für alle.